Pokern mit Menschenleben in der Textilindustrie
Profis spielen keine Karten die nur mit Glück gewinnen. Bei Menschen die nur gelegentlich am Pokertisch sitzen, hört man oft ein murren nachdem eine schlechte Starthand zu einem hohen Gewinn geworden wäre. Drei fünfen in der Mitte machen eine Bube-fünf Starthand zu einem unbezwingbaren Monster. Von Profis hört man dazu nichts. In der Textilindustrie wird auch gezockt. Allerdings ist der Einsatz höher: Es geht um Menschenleben. Natürlich nicht um das der Entscheider, sondern um das von schlechtbezahlten Mitarbeitern am anderen Ende der Welt. Mit mangelhaften Gebäuden, fehlendem Brandschutz und schlechter Arbeitssicherheit haben viele der Produzenten, um im Bild zu bleiben, eine schlechte Starthand. Das fällt nicht auf, solange sie das Glück einer erfolgreichen Spielentwicklung haben. Wenn allerdings langfristig der Normalfall des Unglücks, wie zuletzt in Dhaka, autritt, so heißt es oft game over, das Spiel ist vorbei. Verzockt. Ohne Frage gehören Kik, Mango und Primark an den öffentlichen Pranger und die Verantwortlichen vor ein ordentliches Gericht. Doch was ist mit denen die Glück hatten, dass die für sie passenden Karten aufgedeckt wurden, in deren Fabriken …