Alle Artikel mit dem Schlagwort: Fairwearfoundation

Die Freiheit zur Zwangsarbeit in der FairWearFoundation

Auf jeden Skandal folgt eine Entrüstung. Besonders oft steht derzeit die Bekleidungsindustrie im Fokus, was die Halbwertszeit der Aufregung verkürzt. Der Brand in einer pakistanischen Fabrik, in der Kik produzierte, ein weiterer Fabrikbrand in Bangladesh oder Gefängnisarbeit für Takko in China, um nur einige Beispiele zu nennen. Letztere Geschichte ist besonders brisant, weil Takko durch den Beitritt zur Fair Wear Foundation im Oktober 2011 auf einem Weg der Einsicht schien. Am 04.11.2012 berichtete Spiegel Online, dass Takko über einen Sub-Subunternehmer in chinesischen Gefängnissen produziere. Der Auftrag von Takko sei über Global Fashion Support China (GFS) an Ganville Hongkong Textiles Limited weitergeleitet worden. Bei Takko kannte man wohl nur die Adresse der Produktionsstätte, wusste aber nach eigenen Angaben nicht, dass es sich dabei um ein Gefängnis handelte. Außerdem habe der Subunternehmer GFS den Firmeneigenen Code of Conduct unterschrieben. Zwar ist keiner der Arbeiterinnen und Arbeiter gestorben – doch freie Wahl der Beschäftigung, wie sie die ILO Kernarbeitsnorm 29 und die Richtlinien der FWF vorschreiben, sieht anders aus. Einen Tag nach Erscheinen des Artikels veröffentlichte Takko eine …

Immer schön bei den Fakten bleiben! – Wie die Christliche Initiative Romero falsche Fakten zur Fair Wear Foundation verteilt.

Auf Grund einer Nachfrage zur Aussagekraft einer Mitgliedschaft eines Unternehmens in der Fair Wear Foundation (FWF) habe ich diese Woche dazu recherchiert. Eigentlich ist diese Geschichte zusammengefasst schnell erzählt: Die Mitglieder der Fair Wear Foundation lassen Kontrolleure in ihre Fabriken, diese sagen was schief läuft und die Produzenten legen einen Plan vor, wie in den folgenden Jahre die Bedingungen verbessert werden sollen. Eine Absichtserklärung besser zu werden also. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Auffallend ist aber, wie die FWF zum nonplusultra im Bereich der Fairen Mode hochgejubelt wird. So zum Beispiel von der Christlichen Initiative Romero (CIR). Diese ist keineswegs unabhängig, sondern als deutscher Träger der Kampagne für Saubere Kleidung über die internationale Clean Clothes Campaign sogar im governing body der Fair Wear Foundation, dem Aufsichtsrat sozusagen. Die Christliche Initiative Romero macht die Anprangerarbeit und verkauft die Fair Wear Foundation als Ausweg aus dem PR Desaster für die Hersteller. Das kann man so machen, dann aber mit richtigen Fakten. Leider stimmen diese nicht, wie ein kleiner Blick auf die Website der CI Romero zeigt. …