Das Internet vergisst nicht – Deshalb muss der Mensch denken
Technologie birgt immer Gefahren. Die Gefahren, dass die Menschen nicht wissen, wie mit ihnen umzugehen ist und das sie deshalb nicht darauf achten welche Auswirkungen ihr umgang damit auslösen kann. Diese Erfahrung macht in einer natürlich unreflektierten Art und Weise der pubertierende Schüler Jakob in „Homevideo“ (Zu sehen in der ARD Mediathek). Er filmt sich in seiner Verliebtheit beim onanieren und gesteht seinem Schwarm Hanna seine Liebe als Videotagebuch. Als seine Mitschüler die Kamera über seine Mutter ausleihen und die Clips finden, nimmt das Unheil für Jakob seinen Lauf, dessen vorläufiges Ende im Jahre 2011 zwangsläufig erscheint: Das Video landet im Netz und Jakob wird zur Lachnummer der ganzen Schule. Die Eltern in der Klassenkonferenz schwimmen zwischen persönlichen und gesetzlichen Lösungsvorschlägen, kommen aber nicht weiter. Sobald es ein bisschen Grundlegender wird, wird darauf verwiesen, dass dies ja eher ein Thema für die Feuilletons zu sein scheint. Alle Vorschläge von Jakobs Vater, der Polizist ist, gehen auch am Kern des Problems vorbei. Gerichtliche Verfahren wegen Nötigung oder Erpressung stellen die Reputation des jungen Mannes ebenso nicht …