Fairer Handel, Jugendarbeit, Textil
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Du musst Teil der Fashion Revolution sein!

Heute vor zwei Jahren stürzte das Gebäude Rana Plaza in Dhaka, der Hauptstadt Bangladeschs, in sich zusammen. Es begrub mehrere Fabriken unter sich in denen Textilien für den europäischen Markt produziert wurden – 1127 Menschen starben und 2438 wurden verletzt. Es war die größte Katastrophe in der Textilindustrie in Asien, aber bei weitem nicht die einzige. Immer wieder wird der Arbeitsplatz in einer Näherei zur Todesfalle. Als Grund für die Katastrophe stellte die Untersuchungskommission damals grobe Fahrlässigkeit fest. So wurden mangelhafte Baustoffe benutzt und bei der Gebäudesicherheit gespart. Bestraft wurde die Fahrlässigkeit der Bauträger und Betreiber der Fabriken – nicht die Fahrlässigkeit von uns Konsumentinnen und Konsumenten. Spätestens seit dem Tag wissen auch wir hier nochmals deutlich, welche Auswirkungen unser Konsum auf andere Menschen hat.

Wer damals, so wie ich in Teilen auch, glaubte, nun würde sich vieles ändern, der muss leider auch zwei Jahre später anerkennen: Wir handeln immer noch fahrlässig. Nach wie vor stammt der überwältigende Teil unserer Textilien aus Fabriken, die nicht viel besser sind als es Rana Plaza war. Die Fashion Revolution lässt weiter auf sich warten. Aber warum soll sich auch ein hochprofitabler Wirtschaftszweig aus sich heraus ändern? Die Aufregung ist abgeflaut, die nächsten Krisenherde brennen.

Es ist aber wichtig die Textilindustrie im Auge zu behalten. Zum einen, weil dort hunderte Millionen Menschen für unseren Konsum schuften und ganze Regionen und Länder davon abhängen, zum anderen, weil es ernsthafte Anläufe dazu gibt die Situation zu verbessern, die nur funktionieren, wenn es weiterhin öffentlichen Druck von uns als Konsumentinnen und Konsumenten gibt.

Was kann ich tun?

Seit einem guten Jahr arbeitet das Bündnis für nachhaltige Textilien daran alle Interessen von Kampagnen und Initiativen, Unternehmen und der Politik unter einen Hut zu bringen, um die Bedingungen in der Textilproduktion zu verbessern. Auch wenn die Ergebnisse bisher eher dürftig sind, so ist dies für mich der einzige Weg im großen Stil Veränderungen anzustoßen.

Schon ein bisschen länger arbeitet Fairtrade International an der Ausarbeitung und Umsetzung eines Standards für Fairtrade Textilien mit einer überwachten und zertifizierten Lieferkette, damit es die Konsumentinnen und Konsumenten leichter haben das Richtige und Gute zu tun. Zurzeit kann man seine eigene Meinung in einer öffentlichen Rückmelderunde zum Standard einbringen.

Nicht zuletzt kann auch unser eigenes Konsumverhalten daran mitwirken, die Dinge besser zu machen. Es gibt Alternativen zu immer mehr billigen und für die Produzierenden gefährlichen Textilien. Worauf man dabei achten kann und muss ist auf der Seite unserer Bildungskampagne zum Fairen Handel „Jugendhandeltfair.de“ zusammengestellt.

Wir müssen jetzt etwas tun, damit wir uns bei der nächsten Katastrophe nicht vorwerfen müssen von den Arbeitsumständen und der Gefahr für Leib und Leben der Arbeiterinnen und Arbeiter gewusst zu haben und trotzdem untätig geblieben zu sein.

 

Dieser Blogbeitrag ist ein Crosspost von blog.bdkj.de

CC BY-SA 3.0 DE
Inhalte auf raphabreyer.de stehen i.d.R. unter freier Lizenz (Näheres im Impressum ). Der Artikel „Du musst Teil der Fashion Revolution sein!“ (Text) steht unter der CC BY-SA 3.0 DE Lizenz. Der Name des Autors soll wie folgt genannt werden: Rapha Breyer.

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