USA
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Kunst, Politik, Staatsmacht und Radfreiheit.

Nach nun mittlerweile fünf Tagen in New York fühlen sich viele Sachen schon recht alltäglich an. Wenn ich von hier zur Subway laufe, geht es vorbei an Friseursalons mit lauten Latinoklängen und ziemlich ranzigen Obstständen. Über meist rote Ampeln hinein zur Linie A der New York Subway.

Allerdings bin ich ja nicht nur für den Alltag hier, sondern auch für die touristischen Sehenswürdigkeiten. Daran muss ich mich immer wieder erinnern, da ich mich ja auch gern durch die Gegend treiben lasse. Also los: Museum!

Guggenheim
Ich hab mir überlegt welches der vielen Museen ich mir anschauen sollte. Es war klar, dass ich nicht alle machen will und kann. Ich lief also die 5th Avenue entlang um dann schließlich ins Guggenheim zu gehen. Auch hier kam es mir vor wie oft hier: Irgendwie kam mir das recht bekannt vor. Das Gebäude des Guggenheims kennt man aus verschiedenen Filmen, die Architektur ist weltbekannt.

Gezeigt wird um Guggenheim gerade die Ausstellung „The Great Upheaval“ mit Bildern aus der Guggenheim Sammlung zwischen 1910 und 1918. Sehr spannend hier Werke von Franz Marc und Vasily Kandinsky zu sehen. Leider war das eine große Aufgabe, da die Sicht meist von den gefühlten anderen 100.000 Besuchern versperrt war. Es war nicht möglich ein Bild länger anzuschauen, da die Masse mich gleich weiter trieb. Nach fast zwei Stunden hatte ich dann genug und auch alles gesehen. Guggenheim:  Kleiner als erwartet.

Vereinte Nationen
Apropos kleiner als erwartet: Die berühmte Pistole vor der UN. Nur etwa einen Meter groß. Allerdings ist es auf Grund von Umbaumaßnahmen nur eine verkleinerte Replik. Das Original soll größer sein.

Groß ist sie die UN, aber auch ganz schön in die Jahre gekommen. Innen Stockflecken an den Wänden, die Aufzüge aus den 1960er Jahren und immer wieder schön: Die Pommes-Schalen-Übersetzungs-Hörer.

Ich hatte die Möglichkeit den Sicherheitsrat und die Vollversammlung nicht nur von hinten zu sehen, sondern auch bis nach vorne an den eigentlichen Ort des Geschehens zu kommen. Dank Tilman, der gerade ein Praktikum bei der deutschen Vertretung bei den VN macht und damit ein Diplomatenbatch mit dem er überall hingehen kann besitzt, war das kein Problem.

Natürlich musste ich die Gelegenheit nutzen und so sprach ich vor den UN zur aktuellen Entwicklung in Libyen:


Verhaftung
Nach so viel großer Politik war es wichtig wieder runter zu kommen. Am besten geht das hier im East Village mit Live-Musik und Bier. Mit meinem Host Ashanti ging es also in den Cake Shop. Drei Bands, sechs Dollar Eintritt, 15 Zuhörer, super. Danach noch weiteres Bier und tanzen.

Nun sollten sich aber unsere Wege unverhofft trennen: Ashanti wurde verhaftet, ich ging nach Hause. Was war passiert?

Eine ziemlich krasse Geschichte so mitten in der Nacht. Gestern hatte ich dann viele Diskussionen mit Ash über den Vollzug der Polizei bei Straftaten und vor allem die Unterschiedlichkeit der Maßnahmen in Deutschland und den USA.

Tour de Manhattan
Ich finde es immer sehr spannend eine Stadt aus einer anderen Perspektive zu sehen. Deshalb liebe ich es mit dem Fahrrad durch eine Stadt zu fahren. Gerade in einer Stadt wie New York in welcher man hauptsächlich per Subway durch die Gegend fährt ist das wirklich ein Blickwechsel.

Ich fuhr zuerst an die Nordspitze Manhattans, also die Brücke in die Bronx. Von dort aus gäbe es einen Radweg am Hudson entlang nach Süden. Nachdem ich diesen gefunden habe, folgte ich ihm entlang des Highways.

Das Wetter war klasse und das Rad, ein altes Peugeot Rennrad, was seit zwei Jahren nicht mehr bewegt worden war, lief gut, also beschloss ich weiter in den Süden zu fahren. Also vorbei an den Piers und einem stillgelegten Flugzeugträger bis nach South Ferry.
Es ist ein cooles Gefühl an der Wallstreet Anzugträger vom Fahrradweg zu klingeln und auch vor dieser Skyline an Joggern vorbei zu fahren.

Lediglich der Rückweg war ein bisschen stressiger als ich es mir vorgestellt habe. Ich wohne ja nicht umsonst in den Washington Heights die zum Teil etwa 100 Meter über dem Meer liegen. Und nach knapp 60 Kilometern tut dann jeder Anstieg weh. Aber diese Schmerzen waren im wahrsten Sinne verschmerzbar.

CC BY-SA 3.0 DE
Inhalte auf raphabreyer.de stehen i.d.R. unter freier Lizenz (Näheres im Impressum ). Der Artikel „Kunst, Politik, Staatsmacht und Radfreiheit.“ (Text) steht unter der CC BY-SA 3.0 DE Lizenz. Der Name des Autors soll wie folgt genannt werden: Rapha Breyer.

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